JUBILÄUMSINTERVIEW MIT ANTONIUS KRONER

Wie sind Sie zu MKT ge­kommen und wie führte Ihr Weg in die Geschäfts­führung des Unter­nehmens?

Ich habe bereits 25 Jahre lang mit Herrn Esch­bach bei einem unserer heutigen Mit­be­wer­ber ge­ar­bei­tet. Herr Eschbach verließ bereits ein Jahr vor mir das Unter­nehmen, um in Ohrdruf die heutige MKT zu gründen. Er fragte mich damals, ob ich mit­kommen wollte und so führte mein Weg in unser Unter­nehmen. Sein Bruder Jakob, welcher an der Firmen­grün­dung beteiligt war, war damit ein­ver­standen. Es zeichnete sich zu diesem Zeit­punkt bereits ab, dass wenn ich diesen Weg gehe, zu einem spä­teren Zeit­punkt in die Geschäfts­führung auf­steige.

Welche Werte waren Ihnen als Geschäfts­führer am wich­tig­sten ?

Damals wohnten wir in Haltern am See in Nord­rhein-West­fahlen. Die neuen Bundes­länder und die Wieder­ver­einigung Deutsch­lands waren etwas Spann­en­des für mich und die ehe­maligen Grenzen wurden be­deu­tungs­los. Zum Zeit­punkt der Planung des neuen Unter­nehmens, war alles bereits im Wandel. Für mich war es in erster Linie wichtig, dass dieses neu­ge­grün­dete Unter­nehmen kon­kur­renz­fähig blieb, dass wir einen Wert schaffen und dieses Unter­nehmen lang­fristig am Markt be­stehen konnte. Ge­mein­sam schaff­ten wir es, dass unsere Firma rela­tiv rasch in 30 Länder ex­por­tier­te, diese inter­nationale Aus­rich­tung war ein wich­tiger Wachs­tums­fak­tor.

In­wie­weit ver­änderte sich Ihr Leben durch Ihre Posi­tion als Ge­schäfts­führer von MKT?

Mein Leben selbst ver­änderte sich gar nicht so stark, mein Umfeld hin­gegen schon. Da müsste man vielleicht meine Frau fragen, sie musste ja schließ­lich damit ein­ver­stan­den sein, dass wir umziehen. Der Groß­teil meiner Familie blieb in Nord­rhein-West­fahlen oder lebte bereits in Deutsch­land verteilt. Mein Sohn Tim ging zu diesem Zeit­punkt noch zur Schule, also musste er mit uns umziehen.

Fiel es Ihnen schwer die Firma in die Hände der nächsten Ge­ne­ra­tion zu geben und somit selbst ein Stück weit Ver­ant­wor­tung ab­zu­ge­ben?

Wissen Sie, wenn sie 60 Berufs­jahre hinter sich haben, dann sehen sie das Ganze sehr gelassen. Es fiel mir nicht schwer, das Unter­nehmen zu über­geben. Mein Sohn Tim, war zu diesem Zeit­punkt bereits ein Teil von MKT und ich war davon überzeugt, dass die nächste Ge­ne­ra­tion das Unter­nehmen zu­ver­lässig führen wird.

Tim Kroner mit seinem Vater Antonius Kroner (v.l.n.r.), 2013

Wie haben Sie den Brand erlebt? Wie schnell konnte sich MKT davon erholen?

Es gab zwei wesen­tliche Aspekte, welche wir beachteten. Zum einen war es von enormer Bedeutung, die Kunden relativ rasch wieder beliefern zu können. Glück­lich­er­wei­se war unser Ma­schinen­park nicht be­troffen, sondern „nur“ unser Lager. So war es möglich, dass wir bereits nach wenigen Wochen im Werk 1 wieder pro­du­zieren konnten. Außerdem stand unser zweites Werk schon zu diesem Zeit­punkt. So konnten auch dort Auf­träge in der ersten Zeit über­nommen werden. Letzt­end­lich haben wir nicht einen Kunden verloren.

Der zweite Aspekt war die finan­zielle Seite. Der ent­stan­de­ne Schaden musste be­gut­ach­tet, die Brand­ursache ermittelt und Ansprüche geltend gemacht werden. Bei dieser He­raus­for­der­ung unter­stützte uns das Makler­büro meines Schwieger­sohns in Hamburg und auch Herr Kirchner, einer der jetzigen Geschäfts­führer, stand unserer Firma zum damaligen Zeit­punkt beratend zur Seite. Dank der Unter­stützung konnten wir inner­halb kürzester Zeit den Schaden regulieren und das Tages­geschäft un­ein­ge­schränkt fort­setzen.
Hat sich die Firma rück­blickend so ent­wickelt, wie Sie sich das er­hofft haben?

Es werden immer mal un­er­war­te­te Er­eig­nisse ein­treten, mit denen niemand gerechnet hätte, wie zum Beispiel Covid-19. Manche Dinge lassen sich nicht voraus­sagen, aber insgesamt hat sich unsere Firma gut am Markt und unter den be­stehen­den Mit­bewerbern etabliert. Das Leben hält immer Über­rasch­ungen bereit, manchmal positive und manchmal leider auch negative. Ich meine, wer hätte zum Beispiel mit Covid-19 gerechnet? Das Wich­tigste ist, dass man an diesen Heraus­forderungen wächst und ich denke, MKT konnte sich stets gut am Markt präsen­tieren und unter den beste­henden Mit­bewerbern etab­lieren.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft des Unter­nehmens?

Ich wünsche MKT, dass sich das Unter­nehmen weiter­hin so positiv entwickelt wie bisher. Aller­dings kann ich nicht sagen, wo das Poten­zial liegt – die Zu­kunft wird es zeigen.

Der ehemalige Geschäfts­führer Antonius Kroner zog extra mit seiner Familie nach Thüringen, um das neu­ge­grün­de­te Unter­nehmen gemein­sam mit Herrn Eschbach zu leiten. Von 1992 bis 2014 war er als Geschäfts­führer bei MKT tätig.